Ehrenbesuch aus Deutschland – Teil I

Eine wilde Route von Osten nach Westen und teils über Grenzen hinweg

Reunion mit Franzi & Marry in Toronto♥

Ich kann‘s gar nicht glauben, aber Franzi und Marry haben tatsächlich den langen Weg auf sich genommen, um uns und selbstverständlich Kanada zu sehen!

Um sie zu treffen, nehme ich den Flieger von Vancouver nach Toronto (4,5 h, nur um sich nochmal die Distanzen vor Augen zu führen), wo sie seit Freitag angekommen sind und glücklicherweise bei Margi (meine alte Reisepartnerin und Freundin aus Australientagen) unterkommen durften. Und das natürlich mit der Premium-Lage der Premium-Lagen und einer noch krasseren Aussicht!

Ich bin super aufgeregt, als mir Franzi tatsächlich die Tür öffnet und wir uns im Westen der Welt (nach dem letzten Wiedersehen in Mainz) ganz selbstverständlich umarmen.

Mit Sektchen und Geschichten grooven wir uns erstmal ein wenig ein und gehen später Torontos Alternativviertel Kensington erkunden für Schmaus und Bier. Kensington bietet ein breites Spektrum an kulinarischem Angebot, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Den Abend lassen wir in einem cuten Brauereipub ausklingen.

Nasses, nices Niagara

Am nächsten Morgen machen wir drei uns auf den Weg nach Niagara Falls. Marry und Franzi haben ein Auto gemietet, das wir zuerst abholen müssen. Es bedarf zwei Anläufe, um den richtigen Abholungsort zu finden, doch danach läuft alles geschmeidig. Franzi fährt auf den kanadischen Highways, als hätte sie nie etwas anderes getan. Nach etwas über einer Stunde erreichen wir Niagara Falls.

Während die gigantischen Niagara Falls (Wasserfälle) als Naturphänomen gelten, ist die Stadt drumherum (ebenfalls Niagara Falls) extra für Touristen aufgebaut und aufgebauscht worden – d.h. gigantisches Angebot an Bespaßungen, von Geisterbahn bis Spielhalle über Kartbahn, unzählige Souvenirläden, Restaurants, Pubs, Kino und alles leuchtet, bewegt sich und dröhnt – ein wenig wie Ballermann oder Lloret. Und nachdem ich die letzten zwei Monaten im Wohnmobil in irgendwelchen Käffern ohne Mobilfunk unterwegs war, ist diese Kulisse für den Anfang überwältigend und ein wenig überfordernd.

Natürlich besuchen wir auch die Wasserfälle. Das touristische Angebot ist im Vergleich zu unserem letzten Besuch mit Klausi im Januar unvergleichbar (Mehr Info zum letzten Besuch). Im Angebot: Ein Spaziergang hinter die Wasserfälle, eine Bootstour, 3D-Simulation, Zipline und noch mehr. Es ist schon ein kleiner kommerzieller Wahnsinn, jedoch sind die Wasserfälle an sich nach wie vor spektakulär!

Wir flanieren zum natürlichen Whirlpool und entdecken ein paar abgeranzte Motels, einen buddhistischen Tempel, hübsche kleine Häuschen und echt gruselige leerstehende Läden. Der Tag wird selbstverständlich mit Bierchen und Essen am Abend abgeschlossen.

Am nächsten Tag steht eine Bootstour an, jeder Touri auf der kanadischen Seite erhält einen roten Regenponcho, während die Amis auf der anderen Seite das gleiche Spiel mit blauen Ponchos durchführen. Resultat ist ein großer Menschenhaufen aus roten bzw. blauen Plastikpunkten (diese werden danach recycelt), die abwechselnd mit einem Boot eine Rundfahrt zu den Wasserfällen unternehmen. Auch wir sind heute Teil dieses Spiels. Es ist ein heißer, sonniger Tag und wir sind gespannt, was kommt. Insgesamt dauert die Fahrt 15 Minuten. Ich hätte diese Aktivität wahrscheinlich so nie gemacht, aber das war eine unglaublich witzige Erfahrung! Und an so einem heißen Tag eine willkommene Abkühlung. Wir kommen dabei den Wasserfällen wirklich nah, verbleiben hier ein wenig im schunkelnden Zustand und erfahren so die gigantische Wasserwucht am eigenen Körper!

    Als Tagessensation noch nicht genug fahren wir nachmittags zurück nach Toronto und ziehen uns noch ein Baseballspiel der Toronto Blue Jays rein. Definitiv ein Erlebnis wert, auch wenn ich mit Sicherheit sagen kann, dass Baseball nicht gerade die spannendste Sportart ist (gefühlt nicht nur zum Zuschauen, sondern auch Partizipieren – viel Rumgestehe und Warterei)

    Weiter nach Vancouver

    Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Margi und dem Mietauto am Flughafen und fliegen weiter nach Vancouver, wo wir Klausi und Curti am Capilano RV Park treffen. Den Tag heute gehen wir erstmal ein wenig entspannter an, mit Einkaufen, Waschen und Bier trinken.

    Wir erkunden den Tag darauf ausgiebig den Stanley Park, ein paar Strände am Stanley Park entlang, die Totem Poles (Totempfähle) unterschiedlicher First Nations sowie den English Bay Beach mit Halt zum Biertrinken. Wir flanieren durch die Innenstadt, weitere hippe Viertel Vancouvers und am Sunset Beach pünktlich zum Sunset. Einer der Highlights: eine historische Uhr, die mit Wasserdampf betrieben wird im lebhaften Viertel Gastown. Vancouver umgibt ein ganz anderer Vibe als Toronto, alleine dadurch, dass Vancouver eine Küstenstadt ist und viele Strände anbietet. Zusätzlich wirkt die Stadt ein wenig entspannter, nicht ganz so wuselig und viel, viel grüner! Alleine der relative zentrale Stanley Park hat eine Größe über 4 km² vorzuweisen!