Vancouver Island
Trans-Canada & Pacific Rim Highway Roadtrip
Küstenzauber und Campingabenteuer
Nach dem wunderbaren Besuch von Franzi und Marry nehmen wir uns ein paar Tage am Campingplatz in Sooke, um all die Eindrücke zu verarbeiten, und kehren nach dem Urlaub wieder zum mehr oder weniger alltäglichen (Berufs-)leben zurück.
Wir verbringen ein paar entspannte Tage in Sooke und machen uns dann mit Curt auf den Weg Richtung Tofino & Ucluelet – zwei angesagte Orte an der Pazifikküste, bekannt für ihren Hippiecharme, die Surferkultur und wunderschöne Strände.
Wir machen einen Zwischenstopp in Nanaimo, der zweitgrößten Stadt auf der kanadischen Pazifikinsel (ca. 90.000 Einwohner), und stellen fest, was uns schon einige berichtet haben – nach Covid mussten leider einige Geschäfte schließen, viele Menschen sind in die Armut gerutscht, und trotz der Küstenstadt macht sich das auch in unserem kurzen Besuch bemerkbar.
Mit einer Übernachtung in Port Alberni auf einem Campingplatz auf einer Farm brechen wir auf und machen uns auf den Weg zur Küste.
Auf der Strecke nehmen wir ein französisches Hitchhiker-Pärchen mit, mit dem wir die Fahrt und ein herzliches Frühstück teilen. Der von Parks Canada betriebene Campingplatz Green Point ist leider ausgebucht, daher trennen sich hier unsere Wege. In den nächsten Tagen bleiben wir am Ucluelet Campground, nahe am Hafen und in Laufentfernung zur Stadt.
Grün und Glück in Ukee
In Ucluelet oder wie die Einheimischen sagen: Ukee, einem kleinen Küstenort mit einer Bevölkerung von rund 1.700 Einwohnern, erlebten wir eine unvergessliche Zeit. Die Gemeinde an der Westküste von Vancouver Island ist nicht nur für einige der größten und ältesten Bäume bekannt, sondern auch für ihre atemberaubende Natur.
Wir wandern entlang der Küste auf dem Ucluelet Lighthouse Loop und dem Wild Pacific Trail, wo uns die gigantischen Zedern im Regenwald beeindruckten. Die Sonne strahlt, als wir durch die grüne Pracht spazieren.
Eines der Highlights ist eine ganz besondere Erfahrung – eine Vollmondzeremonie. Inmitten eines wilden Waldes teilen wir diese Nacht mit einer Gruppe unbekannter, aber faszinierender Menschen, begleitet von drei Hunden. Das Zelten unter dem Sternenhimmel wird zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Verbindung zur Natur und zu neuen Menschen stärkt.

Tofino Tales
In Tofino erleben wir Tage voller Naturwunder und entspannter Küstenstimmung. Das Städtchen liegt auf einheimischem Land, und die Bevölkerung hier beträgt ungefähr 2.000 Einwohner.
Zuerst verbringen wir einige Tage auf dem Bella Pacifica Campground – teuer, aber jeden Cent wert. Direkt am MacKenzie Beach gelegen, genießen wir die Wellen, die uns sanft in den Schlaf wiegen.
Eine Wanderung, die uns fasziniert, ist der Canso Plane Crash Hike. Hier, im dichten Wald von Vancouver Island, stolpern wir über die Überreste eines Royal Canadian Air Force (RCAF) Canso 11007-Bombers, der am 12. Februar 1945, während einer Routinepatrouille, abstürzte. Erstaunlicherweise überlebten alle zwölf Besatzungsmitglieder die Notlandung im abgelegenen Wald, und die Überreste sind heute ein bedeutendes Ziel der Geschichte.
In Tofino selbst erleben wir entspannte Tage. Die Küste entlang spazieren, die hippen Läden und Cafés der Innenstadt erkunden – hier gibt es immer etwas zu entdecken.
Der Wechsel zum Green Point Campground bietet eine mystische Aussicht auf den Long Beach, eingehüllt in Nebel, der den Horizont unendlich erscheinen lässt. Eine private Kajaktour am sonnigen Ende der Saison wird zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir treffen Otter Ollie, erkunden kleine Inseln vor der Küste und wandern auf Meares Island den Big Tree Trail, wo wir die größten und ältesten Bäume der Insel umarmen dürfen. Robben, pinke Seesterne, majestätische Weißkopf-Seeadler und ein ruhiges Meer wie ein spiegelglatter See begleiten uns auf unserem Kajakabenteuer.
Tofino verlässt uns glückselig, aber die Region ist eher unfreundlich gegenüber Wildcamping, was dem Hippiecharme ein wenig abträglich ist und die Gegend als relativ teuer entpuppt. Dennoch nehmen wir unvergessliche Erinnerungen und entspannte Vibes mit auf den Weg.

Back in Victoria und back in Vancouver
Nach langem Überlegen und dem Wunsch, ein zweites Visum für Kanada zu erhalten, entscheiden wir uns, Curt zu verkaufen und am Ende des Jahres nach Europa zurückzukehren – sofern der Verkauf gelingt, auch wenn die Jahreszeit nicht optimal ist und wir damals wahrscheinlich zu viel bezahlt haben.
Zurück in Victoria übernehmen wir einen Housesit für fast zwei Wochen in einem wunderschönen Haus, wo wir auf Roo, eine zweijährige Australian Shepherd Hündin, aufpassen. Währenddessen überlassen wir Curt dem Mechaniker in Duncan.
Den Housesit haben wir erneut über Trusted Housesitters (mit diesem Link gibt es die Mitgliedschaft um 30% günstiger) gefunden, und die Besitzer vertrauen uns sogar ihr Auto an, damit wir mit Roo Ausflüge zu den umliegenden Parks unternehmen können. Nach dem Housesit ist Curt jedoch noch nicht bereit, also verbringen wir drei weitere Tage im Hostel in Victoria.
Die kanadische Art, Termine zu machen, ist sehr laissez-faire und kann irritierend sein, besonders für jemanden, der die deutsche Effizienz gewohnt ist. Ob ein Termin stattfindet und wie lange er dauert, ist immer eine kleine Überraschung, zumindest nach unseren Erfahrungen mit Mechanikern.
Nachdem wir Curt abholen dürfen, bleiben wir noch eine Nacht in Duncan. Der Choke, der repariert wurde, muss noch am nächsten Tag überprüft werden (obwohl die Werkstatt über 10 Tage Zeit hatte), und wir bleiben für die Nacht im Industriegebiet und werden sogar frühzeitig vom ersten Schnee überrascht.
Wir bleiben noch für zwei Tage an einem Campingplatz in der Nähe von Qualicum Beach, bevor wir die Fähre von Nanaimo nach Vancouver nehmen und für einige Tage zum Capilano River RV Park zurückkehren.